Es ist zum Heulen!

 

 

Vom Grundsatz

Ende Juni 2000 begann das Eigentliche und noch fortdauernde Drama um die Landeshundeverordnungen. Ein jedes Land überbot sich auf Grund des Druckes seitens der Medien. Nicht differenziertes Denken, Handeln  - eine Eigenschaft welche ja nur dem Menschen innewohnen soll, doch oftmals rein theoretischer Natur zu sein scheint - sondern Aktionismus bestimmte bzw. bestimmt das Bild.

Das nun herausgebrachte Gesetz verstärkt diesen Eindruck ungemein. Wir schreiben das Jahr 2003. Zwei Jahr danach - laut Stanley Kubrick - in dem wir Kontakt aufnahmen.

Nun ja, die Außerirdischen müssen noch ein Weilchen warten, hier ist erst einmal das Mittelalter zurück gekehrt.

Das Studium jeglicher LHV bzw LHG ist mühselig, jeder kocht sein Süppchen für sich, jeder möchte den anderen übertreffen. Eine Art Kleinstaaterei. Kein Mensch weiß mehr, was nun eigentlich wo und wie zu beachten ist, bzw. entzieht sich jeglicher Vernunft zu verstehen, welche "Geistesblitze" hierbei dieses Durcheinander schafften.

Der Vorfall in Hamburg ist bedauerlich, wie allseits bekannt. Nur... der Verursacher wurde nicht zu gegebener Zeit zur Räson gebracht, sondern alles ging seinen Gang und es geschah das wahrscheinlich Unvermeidliche, dass zu vermeiden gewesen wäre.

Alles weitere ist mit einem, sage ich nun provokativ , gesunden Menschenverstand nicht nachvollziehbar.

Ist es nicht der Mensch der von sich behauptet die Krönung der Schöpfung zu sein? Einzig in der Lage vernunftbezogen zu denken und zu handeln? Nun schiebt er die Schuld auf den Hund, ein Wesen das nicht Mensch ist, doch wie ein Mensch handeln soll?? Irgendetwas passt das nicht zusammen.

Es ist eine alte Aussage, doch sie kommt der Wahrheit sehr nahe. Das Problem hängt am oberen Teil der Leine. Hier wäre der einzige Ansatzpunkt zu setzen. Nicht an Rassen festzumachen. Ein unglaublicher Vorgang, welcher den Glauben an den geistigen Fähigkeiten des Menschen zweifeln lässt.

Sollte Konrad Lorenz recht behalten der da sagte: 

"In der Hand die Atombombe und im Herzen die Instinkte 
der steinzeitlichen Ahnen"??

Folgen

Eine der interessantesten, wie auch traurigsten Aspekte, dass die Andeutung "Lorenz" recht nahe der Wahrheit kommt: Aktionismus, regelrechte Aufrufe zum Denunziantentum. Beschimpfungen  von Hundehaltern in verbaler, manchmal auch in Form körperlicher Gewalt.

Die leichte Patina, genannt "Zivilisation", blättert schnell ab. Zum Vorschein kommen Menschen, die Menschen, auf Grund der Haltung eines Tieres, zur Zweitklassigkeit degradieren. Ausgrenzen, stigmatisieren. Die Politik schweigt, nimmt es nicht wahr, macht sich mit schuldig.

Zwangsläufig das hierbei Vergleiche gezogen wurden mit dem dunkelsten Kapitel Deutscher Geschichte. Der Vorgang in der Ausprägung ist gleich. Natürlich wird mit Recht darauf verwiesen, dass zu damaliger Zeit eine ganze Volksgruppe in die Katastrophe getrieben wurde. Noch heute, denke ich mir, sollte sich jeder darüber schämen. Wenn allerdings in diesem Land Rechtsradikale noch ihr Unwesen treiben dürfen, ihre volksverhetzenden Parolen schreien, so ist es einem demokratischen Staat unwürdig solch ein Tun zuzulassen. Völlig unverständlich das dem nicht Einhalt geboten wird.

Besteht nicht doch eine analoge Verhaltensweise? Halter mit Hund =  Das Recht ihn zu beschimpfen?  Das Recht ihn auszugrenzen? Das Recht ihm gleich einem Schwerverbrecher Grundrechte (Unverletzlichkeit der Wohnung) einzuschränken bzw. zu entziehen? Wo leben wir hier eigentlich?

Der zweite Aspekt, die Unfähigkeit vielerlei Hundehalter. Und hier spreche ich von Rassismus. "Ätsch, ich bin ja nicht betroffen, hab ja keine der Rassen, Mischlinge". Also hülle man sich in Schweigen, stecke den Kopf in den Sand.  

Zur Erinnerung, da oftmals vergessen: Hund ist und bleibt Hund.

Ob nun Dackel, Schäferhund, Pit-Bull etc. Allesamt  eins ist die Abstammung vom Wolf (Canis Lupus). Für mich persönlich kristallisiert sich heraus, dass es zwar Millionen von Hundehaltern gibt, doch das Gros davon wirklich reine Hunde... Halter. Das Verständnis für die Spezies Hund somit definitiv nicht vorhanden. Armer Hund. Unendlich oft die Aussage: "Ich habe meinen Hund gern", doch wenn darauf ankommt sich für ihn und seine Artgenossen einzusetzen ... bloß schnell weg.

Mache sich jeder selbst seinen Reim daraus.

Ein weiterer Effekt, die geradezu erstaunliche Unfähigkeit diverser Vereine/ Verbände. Entweder gar nichts sagen, oder sich auch noch angegriffen fühlen, wenn die Frage kommt :" Wo zum Teufel steckt Ihr eigentlich????"

Für mich der Grund den Verein zu verlassen welche die Rasse "vertritt", die auf dieser Page zahlreich dargestellt wird. Auch dort wurde der Kopf tief in den Sand gesteckt, die Verantwortlichkeiten weiter gegeben. Es wurde offensichtlich, dass es diversen Hundevereinen gar nicht um den Hund ging/ geht. Es geht um Prestige, Posten, Geld.

Doch auch auf "höherer" Ebene das gleiche Bild. Der angeblich große und mächtige Verband für das Deutsche Hundewesen brachte es auf ein paar bunte Aufkleber. Darüber hinaus die großen Zuchtschauen in Dortmund, unter zeitweiliger Aussetzung der in NRW geltenden LHVO, stattfinden zu lassen. Toll?? Nö, auch hierbei ging/geht es nicht um den Hund, sondern wenn , dann nur um den  Wirtschaftsfaktor Hund.

Demnach hat der Verband für das Deutsche Hundewesen, wie auch diverse Vereine ( auch "Non VDH" ), nach meiner Ansicht jegliche Berechtigung verloren, für den Hund zu sprechen. Die nun eilig zusammengebastelten Wesenstests zeigen zudem, dass es an fachlicher Kompetenz bzw, Wissen um den Hund mager aussieht.

Dann mal Aufnimmerwiedersehen!

Was haben wir Euch eigentlich getan??

Was bleibt zu tun?

Was Recht ist, muß Recht bleiben. Es wird an den Gerichten hängen bleiben, dem populistischem Tun ein Ende zu bereiten, oder dem gleichzutun. Halten wir Hundefreunde zusammen. Beteiligen wir uns an friedlichen Aktionen. Stellen wir dar und fordern wir, dass die  Verantwortlichen in der Pflicht stehen, an den wahren Kreis der Schuldigen heranzutreten, anstatt auf die Masse der vernünftigen Hundehalter ungebührlich einzuwirken. Dafür tragen sie schließlich Verantwortung, werden auch entsprechend honoriert. Ein jeder mache seine Arbeit ordentlich und nicht medienwirksam, um mit lächelndem Konterfei auf irgendeiner Zeitung,  in einer Fernsehsendung zu erscheinen. Lassen wir uns nicht als schuldig darstellen, während die Schuldigen im Grunde bekannt sind, und

 nur durch die anscheinend unmögliche Umsetzung vorhandener Mittel zur Verantwortung gezogen werden. 

 

Kämpfen wir für jeden Hund und seinen vernünftigen Haltern!

 

Folgendes Statement aus den USA möchte ich hierbei nicht vorenthalten

21.04.2001
Reaktion aus den USA auf das Inkraftreten des Hundegesetzes:

"How particularly insensitive -- nay, sadistic -- of the German government,to choose Hitler's birthday to announce the planned extinction of another innocent, voiceless minority, the best friend of Man, a friend so loyal, accepting and pure that even Hitler's German Shepherd loved his master.

The jackboots are still in the closets of the sons.

With great sympathy and sadness,
Elizabeth Crosby Simpson
Breeder-owner, SAMBUSHED SAMOYEDS, USA
Freelance journalist, for DOG WORLD"

 

Nachtrag, Januar 2003

Seit dem 01.01.2003 gilt für das Bundesland Nordrhein - Westfalen ein entsprechendes Landeshundegesetz. Via Presse wurde dies zumeist regelrecht verschwiegen bzw. nicht sachgemäß dargelegt.

Und oh Wunder!! So mancherlei Rasse ist nicht mehr gefährlich. Mit einem Federstrich, toll!! Das jedoch in der Zeit davor alle Halter, der nun freien Hunde, in jedweder Art und Weise abgezockt wurden ist einem sogenannten Rechtsstaat ein nicht nachuzvollziehbarer Vorgang.

Die Verantwortlichen welche  vor allem im Jahr 2000 nur vorhatten mit ihrem Köpfchen im Fernsehen/Zeitung zu erscheinen, und nun offen ihre Unfähigkeit bewiesen haben kommen natürlich ungeschoren davon.

Der alte Satz: " Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen " birgt wohl mehr Wahrheit als angenommen.

Gott sind Menschen dumm!

 

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