Ich bin agil und nicht labil! |
Flash möchte immer an allem teilnehmen. Er lässt es sich u.a. nicht nehmen seinen Kopf in die Duschkabine zu stecken.
Und während sein so genanntes Herrchen wegen der Seife die Augen nicht öffnen kann haut er gerne mit dem Waschlappen ab. Wahrscheinlich reicht es ihm nicht nur die Haare zu waschen. Flash ist in seiner Art ein außergewöhnlicher Hund. Seit Lyssa`s Tod liegt er jede Nacht neben dem bzw. im Bett und passt auf. Er sucht so oft es geht Nähe. Wir empfinden es als angenehm, da er nicht nur reagiert, sondern von sich aus in Aktion tritt. Eigenständigkeit schätzen wir nun einmal. Wir brauchen keinen Hund der vor uns auf den Knien rutscht. Und da er kein Befehlsempfänger ist, darf er uns auch ruhig mal blamieren, wenn er seine Ohren auf Durchzug stellt.
Wir finden Hundehalter eklig die uns immer irgendwie beweisen wollen wie ihr konditioniertes Hundchen vor ihnen zusammen fällt. Es zeigt uns das diese Personen des Öfteren an persönlichen Defiziten leiden, welche sie über den Hund kompensieren möchten. Leider ist diese Verhaltensweise für uns lesbar wie ein offenes Buch. Wir sagen nichts, erbrechen innerlich. Und obschon Flashmaus nicht militärisch, zackig sein Programm abspult können wir seiner versichert sein. Jeder der Flash persönlich kennen gelernt hat ist von ihm begeistert.
Gerade diese "Allgemeinplätze" sind es die gerne genutzt werden um näheren Betrachtungen aus dem Wege zu gehen. Mancherlei ist dazu auch nicht befähigt, will es nicht. Es muss so sein wie es ist, oder in irgendeinem Hundebuch, irgendeiner Mär gestanden/verbreitet wird. Mit Grausen wende ich mich ab von dem Gefasel von Alpha - Beta- Gamma - Deltahunden. Es existieren Strukturen, doch mit absoluter Sicherheit keine mechanischen Einstufungen. Der Hund ist definitiv keine Kaffeemaschine die auf Knopfdruck einen Vorgang beginnt. Wenn ich unser Rudel im Zusammenleben anschaue ist jede schematische Einordnung reif für den Mülleimer.
Hovawart Flash... Für so mancherlei Hovawartfreunde ist dieser Hund nicht normal. Mehrfach vermittelt sei er nicht mehr in der Lage in einem Rudel mit mehreren geschlechtsreifen Rüden zu leben. Das macht kein Hovawart mit. Ich habe zwar keine Ahnung wer diesen "fachlichen" Mist in die Welt gesetzt hat, doch es sei ihm/ihr zugerufen ="Keine Ahnung guter Mann/ gute Frau!"
Gut. Flash ist ein "dominanter" Hund der sich die Butter nicht vom Brot nehmen lässt. Er ist allerdings hoch intelligent, seine Dominanz wird von seiner psychischen Stärke genährt. Er verstrickt sich nicht in Machogehabe. Seine Präsenz reicht. Eine Präsenz nicht über Muskeln, sondern über seine Ausstrahlung.
Der Kopf ist wichtig, nicht die Muckis!
Flash ist nun 8 Jahre alt. Immer noch für jeden Blödsinn zu haben, immer noch bereit zu überraschen. Der Kerle kann eigentlich alles. Man muss ihn nur fragen.
Einzig "negativ" seine Art zu fressen. Er ist furchtbar langsam. Natürlich sollen die Hunde ihr Futter nicht verschlingen, doch er benötigt im Normalfall das dreifache an Zeit. Schaut nach links, schaut nach rechts, lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Drollig nur das er der Erste ist der Theater macht, wenn die Zeit des Futterns gekommen ist. Macht dabei gerne das ganze Rudel wuschig.
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2006
Mit 8 Jahren ein gestandenes Kerlchen... |
cooler Typ...
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reichlich schön und... |
tja, ich hab was im Kopf! |
Im Rudel ist Flash der Vize- Chef. Er lässt bzw. ließ Balou den Spitzenplatz. Das ist interessant, denn der blonde Hundemann ist von seinen geistigen Fähigkeiten her besehen ein bisschen besser strukturiert. Er stört sich nicht daran, führt sein Leben, setzt seinen Willen im Rudel letztendlich durch. Das scheint bei Menschen die unbedingt ein Hierarchiedenken beim Hund voraussetzen unglaublich. Es ist so, da es im Normalfall ein Sozialgefüge ist, keine Diktatur.
Merke: Hunde haben ein Gehirn das sie zu nutzen wissen!
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Im Gesicht ist sein zunehmendes Alter sichtbar...
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doch was stört das Alter wenn alles Andere in Ordnung ist? |
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Da ich ein Faible für die kognitive Ethologie entwickelt habe, ist dieses "neue"
Zusammenspiel, geprägt von Interaktionen, die mir sagen, dass dieser relativ
neue Zweig innerhalb der Verhaltensforschung seine Berechtigung hat. In den
Köpfen der Vierbeiner ist viel Bewegung.
Kurz und gut. Wir Männer verstehen uns blind. Schade nur das keiner Karten
spielen kann. ;-)
Flash. Trotz seines nun hohen Alters ist er immer noch fix unterwegs. Sein
Gangwerk eine Augenweide. Sein Wesen. Einfach nur Wow!! Doch auch Flash bemerkt
das er nicht mehr der Jüngste ist. Er schläft viel. Ist "grau" geworden,
hört auch nicht mehr so gut..
Er bleibt trotzdem ein "Ausbund" an Fröhlichkeit. Immer präsent. Egal ob es
nachts um vier ist.
Da kann es passieren das er zu mir kommt, sich neben mich legt, weiter schläft.
Ja. Auch er bedankt sich mit dem seiner Art entsprechendem Verhalten. Erst
antippen mit der Pfote ="Darf ich?"
Dann je nach Laune mit der Zunge quer übers Gesicht ="Herzlichen Dank!"
Ja, also. Seine Freude kann diesbezüglich überschwänglich sein.
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Ein paar Impressionen eines körperlich, nicht geistig, gealterten Hundes. |
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12 Jahre und trotzdem kein bisschen leise! |
Im Juni litt er an Atemnot. Erster Befund, Wasser in der Lunge. Er bekam Medikamente. Da sich sein Zustand nicht besserte, Röntgenaufnahme. Dabei zeigte sich ein Tumor der die Luftröhre einengte.
Auf Grund seines Alters, seines Allgemeinzustandes ließ ich ihn am 6. Juni einschläfern. Ein immer lebenslustiger, beeindruckender, vierbeiniger Freund hat uns nun verlassen. So gerne ich bzw. wir ihn gerne noch um uns hätten. Er sollte nicht leiden. Ich sehe noch den Tag an dem ich ihn zum ersten Mal kennen lernte.
Ein fröhlicher, etwas verrückter Kerle.
Mai 2011 |
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Müde ist er geworden |
Ich/Wir werden Dich nicht vergessen. |
Was bleibt ist Erinnerung.
In die Trauer um diesen herrlichen Hund mischte sich auch Erleichterung. Meine größte Sorge war das er erstickt. Das durfte auf gar keinen Fall passieren.
Verantwortung zu tragen bedeutet auch Leiden zu ersparen. Hier im Sinne des Hundes zu handeln. Dies ist geschehen. Er hat nicht gelitten und mag nun an einem Ort leben der es ermöglicht ihn eines Tages wieder zu sehen. Ihn, wie auch all die Anderen die vor ihm gegangen sind.
Es tut mir leid mein Freund. Du fehlst uns allen sehr.