Laut seines Namen bzw. dessen Umschreibung ein hoher türkischer Beamter. Das half ihm allerdings in den ersten vier Jahren seines Lebens auch nicht viel weiter.
Efendi ist bald (September 2010) 12 Jahre alt, ein kastrierter Mischlingsrüde. Er stammt aus der Türkei.
Die Tierschutzorganisation Pro Animale e.V. fand ihn im Alter von zwei Jahren in Ayvalik, einem riesigen Hundelager in er Türkei. Über sein Leben davor ist nichts bekannt. Aus seiner Vorgeschichte gibt es nur kurze Angaben und zwei Bilder seitens der Tierschutzorganisation Pro Animale e.V.:
 

 

Wir fanden "Efendi" von Hunger und Entbehrung gezeichnet.
  Tagelang stand er schwankend,  sich mit letzter Kraft aufrecht haltend - 
den starren Blick ins Leere gerichtet. 
Kaum war er zu bewegen sich niederzulassen, als ob eine unsichtbare Schranke
ihn zurückhalte und "Niederlassen" scheinbar für ihn bedeute - 
nie wieder aufstehen zu können.

 

Am 22 November 2000 konnte "Efendi" gesundet, mit vielen 
anderen Balikesir - Schützlingen in den Schwarzwald reisen und wartet
 dort - wie alle anderen auch - sehnlichst auf seine Sternstunde

 

Nun wird es wieder Kritiken geben. "Warum, wieso, weshalb Hunde aus der Türkei, China und sonstigen "Reisfeldern"?? Das Elend in Deutschland allein ist schon groß genug. Global besehen richtig, doch personifiziert auf den Hund abstrus. Er selbst kann definitiv nichts dafür, also wird er deshalb nicht nachträglich bestraft.

 


 

In der Türkei bot er ein Bild des Jammers. Bis auf die Knochen abgemagert, körperlich und psychisch am Ende, stand er, sich mit letzter Kraft aufrecht haltend, tagelang, war nicht mehr ansprechbar.
Der Leiter der Tierherberge Hornberg brachte ihn mit anderen vierbeinigen Leidensgenossen nach Deutschland. In besagter Tierherberge im Schwarzwald lebte Efendi volle zwei Jahre lang.
Oft alleine, weil er mit Artgenossen Probleme bekam und den Kürzeren zog, einige Male gebissen wurde, "unter die Räder" kam.
Vermittlungsversuche scheiterten - nach Aussage der dortigen Mitarbeiter, an seiner Größe und an seiner ungestümen Art. Soweit die Angaben des Tierheimes. 
 
Alles ist eine Frage der Zeit.... Efendi ist nicht kleiner geworden, er ist ein mittelgroßer Hund... Probleme mit Artgenossen können nicht bestätigt werden.
Von seinem Sozialverhalten her zeigen sich keine Defizite. Das zeigte auch die Zusammenführung im August 03 mit den hier anwesenden Vierbeinern.
Natürlich war es für ihn eine Umstellung, doch traf er hier auf Hunde die es gewohnt sind in einem Sozialverband zu leben, zu agieren. 

 

 


2006

Ich unverträglich? Gääähhhn...

Fütterung ohne Stress

 

OK, meine Rippen sind nicht mehr zu sehen

Ich bin Träger der "Spaziergang Goldmedaille"!!

 
 
Efendi.... versetzt uns in Erstaunen. Seine Wandlung vom Eigenbrötler zu einem geachteten Mitglied innerhalb eines Rudels ein langer Prozess. Er hat sich geöffnet,
zeigt sich ungemein aufgeschlossen und freundlich. Sich seiner bewusst, doch nie im Begriff im Rudel negativ auffällig zu werden. Zu Anfang misstrauisch, nun Fremden gegenüber offensiv. Er ist nicht mehr der "Sonderling". Weiß Gott nicht. Er weckt das Interesse von Besuchern, diese ihn ganz gerne mitnehmen würden. Möglichst noch zusammen mit Blondie Flash. Nein, ausgeschlossen!!

Efendi versucht alles und zu jeder Zeit gut zu machen, schafft es auch. Seine "Spaziergang Goldmedaille" hat er zu Recht. Immer aufmerksam, immer darauf bedacht beim Rudel zu bleiben. Er ist darüber hinaus zuständig den Zusammenhalt zu stärken. Das bedeutet täglich mindestens drei mal das Chorheulen anzustimmen. Er genießt Bewunderung, da er es perfekt kann.

Heldentaten hat er auch schon vollbracht. Uns mit seinem Bellen gewarnt da die Waschmaschine verrückt spielte, im Begriff war in Flammen aufzugehen.

Er spielt oft mit Bella, ist etwas sauer da er kastriert wurde, er somit nicht völlig zu den Rüden gehört.  Eine Rüde identifiziert sich nun einmal über sein Geschlecht. Doch wird er in einem Atemzug mit Flash, Balou und Asko benannt so fühlt er sich gut.

Vermenschlicht??? Natürlich! Schließlich haben wir Menschen die Sexualität erfunden! Natürlich völliger Quatsch!!!!!

 

 
 Fenderle ist insgesamt ein in sich freier, vergnüglicher Hund. Wie selbstverständlich saust er herum im Freigelände, ist nichts los liegt er im Bett. Wenn er etwas will, so drückt er dies über seine Körpersprache, wie auch Lautäußerungen, aus.

Er kommuniziert gerne und reichlich. Er ist "auffälliger", da er sein "Schneckenhaus" verlassen hat.

Das er darin "wohnen" musste ist Schuld der Menschen. Vier Jahre im Heim lassen sich nicht einfach abschütteln. Allerdings ist ein Hund lernfähig
Gebe man jedem Hund die Zeit die er benötigt um seine Vergangenheit abzuschütteln. Auch wenn dabei
 Wochen, Monate, wie auch Jahre vergehen.
 
Wen kümmert es? Fendi schon gar nicht.
 
 
 
 
 
Noch ein Wort zur Kritik an Hunden aus dem Ausland. Zu oft hören wir, das wir doch in Deutschland schon genug Hunde in Not haben. Merkwürdig nur das solche Kritik zumeist von Leuten kommt die keine Hunde aus Notsituationen übernehmen, lieber für teures Geld einen Welpen ordern. Ein bisserl fadenscheinig oder?
Nichts gegen den Welpenkauf, doch beinhaltet es keine Berechtigung die Wertigkeit eines Lebewesens zu bestimmen. Bestimmt z.B. ein Hund die Wertigkeit eines Menschen??  Er käme nicht einmal auf den Gedanken solche primitiven Überlegungen anzustellen.
 

 
August/September 2007

 

Ja, die Zeit vergeht, Efendi ist mittlerweile 9 Jahre alt. Weiterhin darauf bedacht den Luftraum abzusuchen. Alle "Feinde" am Himmel werden verbellt. Er gewinnt immer!
 
 

Zuerst Körperpflege...

 

Himmel absuchen...

Was guckst Du? Ist echt ein harter Job!

Ich bin bereit für meine Freunde alles zu geben!

 
 
 

 
 
 

Mein Frau`chen und ich im Recker Moor...

Ich mit Asko...

 

Schau mir in die Augen...

 
Efendi... weiterhin, und das wohl bis an sein Lebensende, ein absolut vertrauenswürdiger, ohne Fehl und Tadel Hundemann. Offen, frei... Natürlich mit eigenem Willen, eigenen Ideen was seine Lebensgestaltung angeht. Es ist unmöglich all das in Worte zu kleiden was er und seine vierbeinigen Mitstreiter so an den Tag legen. Unmöglich, da diese "Tierchen" ihren Kopf benutzen. Allein oder in der Gruppe. Der Kerle hat so seine Vorstellungen. Wenn es nach ihm ginge z.B. zumindest ca. 10 Mahlzeiten am Tage. Tja, Efendi, du bist erkannt. ein feiner Kerle ist er trotzdem!!
 

 

 
 
2010
 
Unser aller Efendi geht mit großen Schritten (ca. 17.09. 1998) auf seinen 12 Geburtstag zu.  Und siehe. Er ist  und bleibt ein großartiges Hundekerlchen. Mittlerweile etwas schwerhörig, hat es gern etwas ruhiger. Gut, er ist auch "grauer" geworden.
Nimmt aber am Leben noch sehr rege teil. Vor allem wenn es etwas zu futtern gibt.
 

Efendi "liebt" diese "Körbe".

Efendi ist bald 12 Jahre alt!

 

Ok, dem Schlankheitswahn bin ich irgendwie nicht verfallen..

Ich sehe zwar so aus,
doch ich bin keine
graue Maus!
 
Efendi lebt sein Leben. Und das soll er bitte schön noch einige Jahre tun!!

 

2012

Nun. Wir schreiben den 01.01.2012. Er hat es geschafft. Wir hatten schon die Befürchtung das er uns, wie 2011 geschehen, Flash, Bella & Asko verlässt. Doch Efendi ist ein zäher Hund. 13 Jahre ( 2011) ist er  nun und gibt alles um das 14. Lebensjahr zu erreichen.

Die meiste Zeit des Tages verschläft er, doch gibt es was zu futtern ist er fix zur Stelle. Natürlich, es plagen ihn einige Wehwehchen, bewegt sich nur wenn es unbedingt sein muss.

Efendi 2011

 

Er lässt sich nicht unterkriegen.

 

Grau, doch faltenfrei im Alter!

 

Efendi mit nun 13, trotz Einschränkungen immer noch hellwach

 

Zumindest wenn er nicht gerade schläft.

Alle anderen ,unseres mittlerweile recht kleinen Rudel, akzeptieren ihn. Man lässt ihn in Ruhe wenn er Ruhe benötigt. Seinen Tagesplan macht er alleine. Wenn er Lust hat steht er auf, geht eine kleine Strecke, kommt zurück und begibt sich in einen der im Haus aufgestellten Hundekörbe.

Wie schon beschrieben Die Fütterungszeit nimmt er geflissentlich wahr, alles andere entscheidet er selbst. Mag er sich nun dazu entschließen das 14. Lebensjahr zu erreichen. Wir selbst sind zwar etwas skeptisch. Nur, wen interessiert es? Niemanden.  Efendi schon gar nicht.


16.05.2012. Bis auf wenige Wochen hätte es dieser zähe Hund geschafft das 14. Lebensjahr zu vollenden. Wie oft hat er sich immer wieder aufgerappelt.

Am 14. Mai war er kaum noch im Stande aufzustehen. 5 Minuten schaffte er es, danach ging gar nichts mehr. Durch die sich schleichend, nun vollends, entwickelte Lähmung der Hinterhand musste er liegen bleiben.

Am 15. war endgültig Schluss. Wir mussten eine Entscheidung treffen um diesen, für einen Hund, untragbaren Zustand zu beenden. Er wurde deshalb eingeschläfert.

Wir stehen immer am Ende des Lebens unserer Vierbeiner vor solch einer Entscheidung. Man muss loslassen können um das Dasein nicht zur Qual werden lassen.

Ein sehr freundlicher, mit allem verträglicher, Vierbeiner hat uns nun verlassen. Es wird weiter gehen. Gedanken, Erinnerungen bleiben.


 
 
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