LEONBERGER - ASSOZIATION ZWISCHEN INZUCHTKOEFFIZIENTEN

UND

WURFGRÖSSE SOWIE SITUATION ZUR LEBENSERWARTUNG

 

Diplomarbeit
vorgelegt von
Frau Angela Zaminer
Wien, am 26.07.2011

 

Hallo liebe Leonbergerfreunde,
 
 
nun liegt sie vor, die seitens Pro-Leonberger initiierte Auswertung
der von uns zur Verfügung gestellten Daten,
in Zusammenarbeit mit Frau Prof. Dr. Sommerfeld-Stur, UNI Wien,
in Form einer Diplomarbeit, verfasst von Frau Angela Zaminer.
 
Trotz mancher Befürchtungen über unsere Intention
wird nun auch hoffentlich dem Letzten ersichtlich,
dass es uns definitiv darauf ankommt,
dem Leonberger Hund, seiner Gesundheit und seiner Vitalität zu dienen.
Ebenso sollte aus den nachfolgenden Zitaten zweifelsfrei klar werden,
dass auch die Leonberger in die Untersuchung mit eingegangen sind,
die ein stattliches Alter erreicht haben.


 
Aus der hier nun vorliegenden Arbeit geht eindeutig hervor,
wo beim Leonberger die Knackpunkte im Bezug auf Gesundheit und
durchschnittliche Lebenserwartung und deren Entwicklung im Laufe der Jahre liegen.
Um diese Erkenntnisse zu untermauern, wurden weitere Quellen zu Rate gezogen,
welche, genau wie besagte Knackpunkte, mit unseren Erkenntnissen übereinstimmen.
 

Zitate hierzu aus der aktuellen wissenschaftlichen Auswertung:
 
"Eine Assoziation zwischen Lebenserwartung und Inzuchtkoeffizient
(p = 0,517) konnte für den Leonberger nicht nachgewiesen werden.
(Tabelle 9;Abbildung 5)."
  
Seite 46, Punkt 5.2
 
"Als durchschnittliches Todesalter wurde für den Leonberger
ein Alter von 7,55 Jahren ermittelt (Abbildung 6)." 
 
Seite 46, unten
 
"Das Ergebnis deckt sich nahezu mit einer amerikanischen Studie zum Gesundheitsstatus des Leonbergers aus dem Jahre 2000, bei der die Hunde ein durchschnittliches Alter von 83 Monaten (knapp 7 Jahre) erreichten (LEONBERGER CLUB OF AMERICA, 2002)."   
Seite 47, oben
 
"DANCKERT u. KRAFT (1997) berichten bei ihrer Untersuchung
der Lebenserwartung an verschiedenen Hunderassen
von einem durchschnittlichen Sterbealter von 10,3 Jahren
und einer mittleren Lebenserwartung von 8 Jahren für Leonberger."
  
Seite 47,   Absatz 2
 
"Bei ihrer Studie mit 15,881 Todesdaten von 165 Hunderassen
ermittelten ADAMS et al. (2010) ein durchschnittliches Todesalter von 11 Jahren und 3 Monaten. Explizit für den Leonberger wurde anhand von 47 Datensätzen ein Sterbealter von 7,08 Jahren berechnet."
  
Seite 47, Absatz 3
 
"Vergleicht man den Verlauf des mittleren Todesalters der Leonberger
über die Jahre hinweg, wird eine Tendenz zu kürzerer Lebenserwartung deutlich. Erreichten die Hunde die in den Jahren 1957-1989 geboren wurden, durchschnittlich 9,02 Jahre (n=476), so lag das mittlere Alter von Hunden die zwischen 1995-1999 geboren wurden nur noch bei 7,9 Jahren (n=782) (Abbildung 9)." 
 
Seite 47, Absatz 7
 
"Ähnlich den Ergebnissen anderer Studien, wurden bei der vorliegenden Leonbergerpopulation folgende Gründe als häufigste Todesursache berechnet (Tabelle 10): Tumorerkrankungen (n=571, 21,87%), Herzprobleme
(n=279, 10,69%) und "Alter" (n=171, 6,55%). Unter den Tumorerkrankungen ist das Osteosarkom mit 13,10% überrepräsentiert. Als Hauptursache nennt der LEONBERGER CLUB OF AMERICA (2002) Krebs (n=37, 37%),
"Alter" (n=12, 12%) und Herzinsuffizienz (n=9, 9%)
bzw. plötzlicher Herztod (n=8, 8%). Die Ergebnisse der aktuellen Studie stimmen auch mit den Untersuchungen von ADAMS et al. (2010) überein,......................
.................................
Somit zählt der Leonberger in dieser Studie zu den Rassen
mit dem verhältnismäßig höchsten Anteil an Tumorerkrankungen."  
            
Seite 49, ab Absatz 2

 
Gleichsam werden auch der DCLH und weitere Leonbergervereinigungen aufgefordert,
die bekannten Schwachpunkte der Rasse zu bekämpfen.
Hierbei werden Krebserkrankungen (auffällig der Knochenkrebs)
und Herz, -Kreislauferkrankungen als genetisch bedingte Erkrankungen aufgeführt.
 
 
Zu den aufgezeigten Möglichkeiten für die Zucht, durch Selektion der genetisch bedingten Erkrankungen in Form von Zuchtausschluss von Merkmalsträgern und deren direkten Verwandten wieder eine höhere Lebenserwartung der Leonberger Hunde
und Reduktion der vorstehend genannten Krankheitsvorkommen zu erreichen,
hier weitere Zitate aus der Diplomarbeit:
 
"Auffallend bei der Auswertung der vorliegenden Daten war der Unterschied in der Lebenserwartung zwischen den Todesursachen "Alter" und "andere Todesursachen". Für die Todesursache "Alter" wurde eine mittlere Lebensdauer von 12,07 Jahren ermittelt, hingegen erreichten Hunde, die infolge einer diagnostizierten definierten Krankheit verstarben, durchschnittlich nur 7,24 Jahre (Abbildung 7). Diese Feststellung lässt darauf schließen, dass Leonberger durchaus ein hohes Alter erreichen können sofern sie nicht an einer der in der Rasse häufig auftretenden Erkrankungen frühzeitig sterben. Ganz ähnliche Ergebnisse fand MÄKI (2011) für den Berner Sennenhund. Diese Erkenntnis eröffnet aber auch Möglichkeiten zu einer Selektion auf höhere Lebenserwartung durch Selektion gegen genetisch bedingte Erkrankungen. Zuchtausschluss von Merkmalsträgern sowie von direkten Verwandten von Merkmalsträgern könnte sowohl die Häufigkeit von Erkrankungen in der Population reduzieren als auch die durchschnittliche Lebenserwartung der Rasse anheben."    
Seite 49, letzter Absatz + Seite 50, Absatz 1
 
"In der untersuchten Leonberger-Population hat sich das Inzuchtniveau im Beobachtungszeitraum signifikant verringert, gleichzeitig hat sich die Wurfgröße erhöht. Die züchterischen Bemühungen zur Reduzierung des Inzuchtniveaus haben sich somit auf der Basis einer Assoziation zwischen Inzuchtniveau und Wurfgröße direkt positiv ausgewirkt. Die Zuchtpolitik mit Limitierung des Inzuchtniveaus sollte daher beibehalten werden
Keine Auswirkung hatte die Reduktion des Inzuchtniveaus auf die Lebenserwartung, die im Beobachtungszeitraum sank und auch keine Assoziation mit dem Inzuchtniveau erkennen ließ. Da das Todesalter aber vor allem durch die Todesursache beeinflusst wird und Hunde, die nicht auf Grund einer definierten Erkrankung starben, eine weit höhere Lebensspanne hatten, liegt in der Selektion gegen erbliche Erkrankungen die beste Möglichkeit die Lebenserwartung der Rasse züchterisch zu beeinflussen."
Seite 50, Punkt 5.3
 
 
Bei der Polyneuropathie (PN) zeigt sich ja bereits Bewegung,
die hoffentlich Schlussfolgerungen nach sich zieht, die zu positiven Ergebnissen führen.
 
Hervorgehoben und lobend erwähnt wird die eingeführte Deckbeschränkung für Rüden.
Ein erster Schritt, um das Inzuchtniveau zu senken, bzw. weiter niedrig zu halten,
den auch wir positiv sehen - zumal dadurch auch die vorherige Gefahr,
etwaige, vorhandene, genetisch bedingte Erkrankungen bis ins Uferlose weiterzugeben,
wenigstens etwas eingedämmt wird.
 
 
 
Der Hund ist keine Ware, er ist ein lebendiges Wesen,
nach den Erkenntnissen aus der kognitiven Ethologie
ausgestattet mit der Befähigung, zu denken und zu fühlen.
Das allein ist schon ein ethischer Grund, verantwortungsbewusst für ihn zu handeln.
 
 Bitte rechts weiter lesen!
 
 
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Hinweis Februar 2013
Seit nun etlichen Monaten habe ich von dem Betreiber der  Page "Pro-Leonbereger" nichts mehr gehört.
Da ich nicht der Typ bin der irgend jemanden hinterher läuft hat sich für mich das Thema erledigt.
Gehe jeder mit -welchem auch immer-  Gott, doch gehe.
Mich kümmert es nicht. Hab eh viel zu tun.
 
 

 

 

 
Wir freuen uns über das Zustandekommen der Zusammenarbeit
mit Frau Prof. Dr. Sommerfeld-Stur
und dieser Diplomarbeit, die hoffentlich in der Gesamtheit verstanden
 und verinnerlicht wird.
Es wäre toll, wenn sie die Basis für eine Bereitschaft zum Umdenken
und zum Einleiten weiterer Schritte zur Verbesserung der Zucht wäre.
 
Für den Leonberger Hund!

 
 
Wir bitten auch weiterhin alle Leonbergerfreunde um Übermittlung von Infos
bezüglich Erkrankungen, Verhaltensauffälligkeiten, Todesursache
und Alter ihrer Leonberger zum Zeitpunkt des Todes, etc.
Denn nur mittels fortlaufender Erfassung und Bewertung
lässt sich ein realistisches Bild erstellen und so auf Strömungen hinweisen,
die negativen Einfluss haben auf die Gesundheit und Lebenserwartung der Rasse.
 
 Pro Leonberger, September 2011
 
Wir danken Frau Angela Zaminer und Frau Prof. Dr. Irene Sommerfeld- Stur
für ihre Unterstützung.
 
 

 
 
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